Redaktion epd/ekkw.de
Veröffentlicht 22 Mär 2024

Kassel/Wolfhagen. Der biblischen Überlieferung zufolge hat Jesus am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert. Evangelische Christinnen und Christen feiern besonders an Gründonnerstag das Abendmahl und teilen miteinander Brot und Wein. Wir stellen den Bibeltext aus dem Markus-Evangelium vor. Außerdem spricht Pfarrerin Kathrin Wittich-Jung aus Wolfhagen im Video darüber, was ihr an Gründonnerstag besonders wichtig ist und im ekkw.de-Podcast können die Geschehnisse nachgehört werden.

Pfarrerin Kathrin Wittich-Jung aus Wolfhagen erklärt im Video die Bedeutung des Gründonnerstags und erzählt, was sie mit den Geschehnissen an dem Tag persönlich verbindet.

Das letzte Abendmahl

(Mk 14, 12-26)

«Und am ersten Tage der Ungesäuerten Brote, da man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst? Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm, und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist die Herberge für mich, in der ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der schön ausgelegt und vorbereitet ist; und dort richtet für uns zu. Und die Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.

Und am Abend kam er mit den Zwölfen. Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten. Da wurden sie traurig und sagten zu ihm, einer nach dem andern: Bin ich’s? Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.

Und als sie aßen, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes.

Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.»

(Quelle des Bibeltextes: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

Podcast zum Gründonnerstag

Der ekkw.de-Podcast mit Musik und Texten zum Gründonnerstag - Gesprochen von Pfarrer Lars Hillebold aus Kassel.

Stichwort «Karwoche»

Die Karwoche vor Ostern beginnt mit dem Palmsonntag, an dem des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht wird. Die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen: «Kara» bedeutet Klage, Trauer. Sie steht am Todestag Jesu (Karfreitag) im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Am Gründonnerstag, dem Vorabend des Karfreitags, wird in Abendmahlgottesdiensten an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod erinnert. Kontrast dazu ist die Osternacht, in der die Christen die Auferstehung Jesu von den Toten feiern.

Dem Neuen Testament zufolge verbrachte Jesus die Nacht zum Karfreitag in Todesangst, während seine Jünger schliefen. Daran erinnert der Name Gründonnerstag, der sich nicht von der Farbe Grün ableitet, sondern vermutlich vom althochdeutschen «Grunen», dem «Greinen» oder «Weinen». Auch die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen. «Kara» bedeutet Klage, Trauer, die am Todestag Jesu (Karfreitag) im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht.

Heute besteht in allen christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit darüber, dass Tod und Auferstehung Christi an Ostern unlösbar zusammengehören und als Ganzes gefeiert werden. In vielen Kirchen werden am Karfreitag um 15 Uhr Gottesdienste gefeiert, der Tradition zufolge die Sterbestunde Jesu. Der anschließende Karsamstag erinnert an die Grablegung Jesu.